Ausstellungen

Ausstellung: Klaus Kleine: WHITE SPOTS (Kunstverein Bochum)

Klaus Kleine (*1974) studierte an der Hochschule für bildende Künste Braunschweig (Meisterschüler bei Thomas Virnich) und war als Kurator an der Simultanhalle Köln tätig. Der Künstler wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt Stipendien, die ihn nach Venedig, Berlin und Hamburg führten. In den letzten Jahren waren seine Arbeiten unter anderem in Venedig, Düsseldorf, Köln, Gangwon (Korea) und Tel Aviv (Israel) sowohl in Einzel- als auch in Gruppenausstellungen zu sehen.

In seinen Installationen setzt sich der in Köln lebende und arbeitende Künstler mit Räumen auseinander. Seine Arbeiten reflektieren reale räumliche Gegebenheiten, indem raumspezifische Eigenschaften in neue Raumgebilde überführt werden. Kleines Konstruktionen weisen sowohl architektonische als auch skulpturale Elemente auf, die ein Arrangement ergeben, das die Wahrnehmung des Rezipienten herausfordert und schärft.

Für den Kunstverein Bochum entwickelte Klaus Kleine eine raumbezogene Arbeit, die den Titel WHITE SPOTS trägt. In einem Regal werden Objekte, die verschiedene Transformationsprozesse durchlaufen haben oder sich noch in einer Mutation befinden, zusammengeführt. Kleine formte aus Ton, Glas, verkohltem Holz oder Beton – alltäglichen Materialien, die auf den ersten Blick unscheinbar und unspektakulär wirken, – Objekte, die sich einer eindeutigen Lesart entziehen, und rückt damit ihre materielle Beschaffenheit und Form in den Fokus. In dem Regal, in dem scheinbar noch Platz für weitere Skulpturen ist, werden die Dinge nicht nur in Szene gesetzt – eingelagert können einige der präsentierten Gegenstände ihren Transformationsprozess fortsetzen.

Der Titel WHITE SPOTS spielt auf weiße Flecken auf Landkarten an, auf Räume, die noch nicht entdeckt wurden. Es sind Orte, die noch unbestimmt sind und noch erforscht werden müssen. Klaus Kleine überträgt das Unbestimmte, das die „weißen Flecken“ auszeichnet, auf seine Arbeiten und erschafft Objekte, die nicht definierbar sind, deren materielle Beschaffenheit, Form und Oberfläche immer wieder neue Assoziationsräume generieren. Die Ambivalenz, die Kleines Skulpturen eingetragen ist, korrespondiert mit den unscheinbaren Materialien, mit denen der Künstler arbeitet. Das Unscheinbare entzieht sich, wie das Unbestimmte, als blinder Fleck unserer Wahrnehmung. Gleichzeitig sind es gerade die Unbestimmtheiten und das Unscheinbare, die die Wirkung und das ästhetische Moment der Werke steigern, den Blick des Rezipienten herausfordern und ein genaues Betrachten der Gegenstände forcieren und damit kommunikative Möglichkeiten zwischen Werk und Betrachter eröffnen.

Ausstellunsgraum:

Haus Kemnade
An der Kemnade 10
45527 Hattingen
Tel. 02324 – 30268

http://www.kunstverein-bochum.de/ausstellungen/2019/Klaus_Kleine.php

Bild: Klaus Kleine: WHITE SPOTS, Installation, Kunstverein Bochum, 2019, Foto: Agnes Sawer